

FORSCHUNG
Moral Distress und spirituelle Ressourcen in der Intensiv- und Notfallmedizin (MD_INSpir)
Studie: Mitarbeitende in der Intensiv- und Notfallmedizin sind täglich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, z. B. mit Sterben und Tod, Entscheidungsdruck ohne eindeutige Grundlage oder Über- und Unterversorgung. Das führt auch oft zu moralischen Konflikten. Sogenannter "Moral Distress" tritt dann auf, wenn die Rahmenbedingungen daran hindern, entsprechend der eigenen moralischen Vorstellungen zu handeln. Die Folge: Demoralisierung, die sich in verringerter Arbeitszufriedenheit, innerer oder äußerer "Kündigung" und sogar im Berufsausstieg manifestieren kann. In unserer Studie untersuchen wir, inwiefern Spiritualität eine mögliche Ressource sein kann, um mit moralischen Konflikten umzugehen. Wie hoch ist die Belastung durch Moral Distress? Welche spirituellen Bedürfnisse (und Ressourcen) bestehen? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Mit den Erkenntnissen dieser Studie sollen Menschen in ähnlichen Situationen besser unterstützt werden können.
Methodik: Im Rahmen einer multizentrischen Mixed-Methods-Studie erfolgte in einer ersten Forschungsphase eine quantitative Befragung. Deren Ergebnisse flossen anschließend in die Konzeptualisierung einer zweiten qualitativen Phase ein. Aktuell werden in dem Rahmen qualitative Interviews geführt. Die Zielgruppe sind Mitarbeitende in der präklinischen und klinischen Notfallmedizin und Intensivmedizin im deutschsprachigen Raum.
Laufzeit: 02/2022 bis 04/2023
Bedürfnisse und Bedarfe pflegender Angehöriger
Studie: Pflegende Angehörige sind oft stark belastet mit der Pflege und Betreuung der pflegebedürftigen Person. Auffällig ist, dass pflegende Angehörige bisher aber kaum Entlastungsangebote annehmen. In unserer Studie möchten wir herausfinden, was die tatsächlichen Bedarfe sind und so die Inanspruchnahme der professionellen Unterstützungsangebote erhöhen. Dazu möchten wir den Alltag pflegender Angehöriger besser kennen lernen. Was verbessert und was beeinträchtigt ihre individuelle Lebensqualität? Was wünschen sie sich für die Zukunft, um ihr eigenes Wohlempfinden zu stärken? Die Studie erfolgt im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes mit dem Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Erlangen.
Methodik: Im Rahmen einer Längsschnittstudie führen wir qualitative Interviews mit pflegenden Angehörigen. Der Projektpartner in Erlangen führt parallel eine quantitative Befragung durch.
Laufzeit: 10/2022 bis 09/2023
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege